Jeden Besuch wert!
Historisches Museum Kurische Nehrung befindet sich im nördlichen Teil von Nida nicht weit vom Thomas-Mann-Museum.
Am 16. September 1969 hat das Museum seine Türen im Gebäude der damals stillstehenden lutherischen Kirche in Nida geöffnet. Das Museum wurde von den damaligen ideologischen Bestimmungen beeinflusst und konnte wichtige Aspekte der Geschichte der Kurischen Nehrung kaum wiederspiegeln. Mit Hilfe der Ausstellungsstücke im Raum der Kirche wurden nur das Entstehen der Kurischen Nehrung und des Kurischen Haffs, die hiesige Bevölkerung, die Natur und die Handwerke vorgestellt.
Das Schicksal des Museums nahm viele Wendungen: 1989 wurde die Kirche an die Gläubigen zurückgegeben und die Ausstellung wurde entfernt. Der nächste Abschnitt der Geschichte des Museums war zeitlich begrenzt: 1995 – 2002 wurde eine Ausstellung über die Werke der Bewohner der Kurischen Nehrung in gemieteten Räumen untergebracht. 2002 hat sich das Museum in einem neuen Gebäude in der Pamario-Straße in Nida eingerichtet. Die neue Ausstellung stellt die Werke der Bewohner der Kurischen Nehrung (Krähenfang zum Essen, Fischereigeräte, Modelle von Kähnen) und die Traditionen vor. Eine Statue, die eine besondere Art der Fischerei, „bumbinimas“ (dabei wird auf ein Brett unterm Wasser geklopft), demonstriert, genießt die besondere Aufmerksamkeit der Besucher. Einen wertvollen Teil der Ausstellung bilden einmalige archäologische Funde aus der Steinzeit – ein Teil eines Einbaums, Tontöpfe, Steinäxte usw., die während der archäologischen Ausgrabungen 1974-1978 gefunden wurden.
Zu den wertvollsten Akzenten der Ausstellung gehören die Geschichte der Posthalterei in Nida und die Lizenz, ausgestellt im Jahr 1785 an den Inhaber Friedrich Casimir Kuwert zum Bierbrauen in der Taverne & Posthalterei, die von einer erfolgreichen Periode bis 1833 zeugt, in der Nida von zahlreichen Vertretern der europäischen Kultureliten besucht wurde: dem König von Frankreich Friedrich Wilhelm III und der Königin Luise, dem französischen Philosoph Denis Diderot u. a. Ausgestellte Urkunden, Fotos und Landkarten machen die Besucher des Museums mit der Geschichte einer für Europa wichtigen Poststraße bekannt, die von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Jahr 1933 auch durch die Kurische Nehrung führte.