Wie in einem alten Fischerhaus...
Der ethnographische Fischerhof, typisch für Fischer von Nida, befindet sich am Ufer des Kurischen Haffs im südlichen Teil von Nida, dem ehemaligen Dorf Haken (Teil des Dorfs Nida am Kap des Haffs).
Das Gehöft wurde 1927 von örtlichen Handwerkern gebaut. Wie üblich bestand es aus zwei miteinander verbundenen Häusern, weil nach der Heirat des Kindes ein Anbau gebaut wurde, wo sich die junge Familie einrichtete. Im 20. Jahrhundert wurde der Teil des Hauses, wo jetzt das ethnographische Fischermuseum ist, vom Fischer Martynas Purvinas (1857-1943), seiner Ehefrau und ihren drei Kindern bewohnt. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1907 heiratete er Ana Peleikis (1875-1951) aus Preila, die ihren Sohn Johanas Peleikis (1905-1994) in die Ehe mitbrachte. Ihnen wurden noch zwei Kinder geboren. Später übernahm Johanas das Fischergewerbe vom Schwiegervater und heiratete im Jahr 1932 Henrieta Kubillus (1909-1981) aus Preila. Dem Paar wurden fünf Kinder geboren und 1944 zog die Familie wie auch die meisten Bewohner der Kurischen Nehrung nach Norddeutschland um.
Das Gehöft wurde bei einem Eisgang 1970 stark beschädigt. Der starke südöstliche Wind trieb Eisschollen gefährlich nah zum Haus und der Hausbesitzer erlebte wahrscheinlich die überraschendste „Fahrt“ seines Lebens zusammen mit dem ganzen Haus.
1973 wurden das Wohnhaus und das Wirtschaftshaus von Restauratoren aus Klaipėda wiederaufgebaut. Im Haus auf der Seite des Haffs wurde eine Ausstellung eingerichtet, die die Besucher des Museums mit der typischen Hausinneneinrichtung und dem Haushalt der Fischer der Kurischen Nehrung Ende des 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt macht. Die Räume des Gehöfts & Museums spiegeln das typische Leben der alten Fischer wider.