Stattgefundene Konferenzen
2018
Wissenschaftliche Konferenz „Krieg und Gesellschaft" Datum der Veranstaltung: 7.-9. September 2018
Beschreibung: 2018 begehen wir das hundertste Jahr seit der Wiederherstellung der Staatshoheit Litauens. Das Jahr 1918 ist aber auch dadurch wichtig, dass damals die Litauische Armee wiederhergestellt wurde und das Land von der Roten Armee überfallen wurde. Somit begann die Periode eines Existenzkampfes, der 1920 in Širvintos und Giedraičiai und durch den Anschluss des Gebiets „Klaipėda“ an Litauen 1923 endete.
Die Konferenz ist dem Jahrhundert der modernen Staatshoheit und der modernen Litauischen Armee gewidmet, umfasst jedoch thematisch ein viel breiteres chronologisches Feld: von den Baltischen Stämmen bis zu den Informationskriegen.
Die Geschichte des Krieges bedeutet nicht allein die Analyse der Schlachten und die Analyse der Armeen und der Kriege. Oft konzentrieren sich Kriegshistoriker auf den Krieg und beginnen die Handlungen der Armeen, ihre Versorgung, Bewegung und Fragen von Strategie und Taktik zu analysieren. Von größerer Bedeutung ist allerdings die Auswirkung dieser Kriege und Armeen auf die Gesellschaften, wie diese Prozesse den Wechsel der Gesellschaften beeinflusst haben und beeinflussen, welche Erfahrungen bzw. Stereotypen sie bilden und welche Auswirkungen sie noch viele Jahrzehnte nach dem Krieg haben. Die Veranstalter der Konferenz betonten, dass sie hoffen, dass die Konferenz „Krieg und Gesellschaft“ hilft, sich in dieses breite Forschungsfeld zu vertiefen.
Das ist bei weitem nicht die erste der Kriegsgeschichte gewidmete Konferenz in Nida, die vom Institut für Geschichte und Archäologie der Baltischen Region der Universität Klaipėda zusammen mit dem Thomas-Mann-Kulturzentrum und der Unterstützung der Gemeinde Neringa und der Museen von Neringa organisiert wird.
Am 16.-17. September 2016 fand in Nida die Konferenz „Das Recht zum Aufstand“ und am 19.-20. Januar 2017 fand im Thomas-Mann-Gedächtnismuseum in Nida die wissenschaftliche Konferenz „Litauer im Ersten Weltkrieg und der Erste Weltkrieg in Litauen“ statt.
In diesem Jahr wird die Konferenz teilweise vom Litauischen Kulturrat unterstützt, der für die Tätigkeiten des Thomas-Mann-Kulturzentrums finanzielle Unterstützung gewährt hat. Durch diese günstige Situation hoffen die Veranstalter, dass sich auch 2019 in Nida die Kriegshistoriker versammeln, um über aktuelle Themen zu diskutieren – besonders über die Geschichte der Freiheitskämpfe und Unabhängigkeitskämpfe in den Jahren 1919–1920, deren Jahrhundert in den kommenden Jahren gefeiert wird.
Veranstalter: Thomas-Mann-Kulturzentrum, Institut für Geschichte und Archäologie der Baltischen Region der Universität Klaipėda
Partner: Gemeinde Neringa, Museen von Neringa
Sponsoren: Litauischer Kulturrrat
Das Programm der Konferenz können sie hier herunterladen.
2017
Internationale wissenschaftliche Konferenz „Remembrance of the First World War in interwar Europe. In search for new analytical categories“
Datum der Veranstaltung: 21.-24. September 2017
Beschreibung: Mit dieser Veranstaltung wollte man die Wissenschaftler zusammenbringen, die die Bedeutung des Ersten Weltkrieges für die Gesellschaften Europas in der Zwischenkriegszeit erforschen, und über das heutzutage oft ziemlich oberflächliche Verständnis der Rolle dieses Krieges diskutieren. Die bisherigen Forschungen zeigen, dass in einem Teil Europas der Erste Weltkrieg in der Zwischenkriegszeit im Gedächtnis behalten wurde, während im anderen Teil – vor allem in Mittel- und Osteuropa, einschließlich Litauen – der Erste Weltkrieg „vergessen“ wurde. In den letzten Jahren in Russland, Estland und Litauen durchgeführte Forschungen korrigieren diese These jedoch. Allein durch Analyse der Daten aus Litauen kann man behaupten, dass die Erlebnisse der Litauer aus den Kriegsjahren in zahlreichen Erinnerungen und in der schöngeistigen Literatur der Zwischenkriegszeit wiedergegeben wurden. Einige Denkmäler und Kunstwerke wurden diesen Erlebnissen gewidmet. Wie überall sonst auch, kämpften in Litauen die Veteranen und Invaliden des Ersten Weltkrieges für ihre Sozialversorgung. Die Idee, alle Informationen über den Beitrag der Litauer im Ersten Weltkrieg zu sammeln und diesen Beitrag nicht nur schriftlich, sondern auch mit einem nationalen Denkmal darzustellen, wurde in Litauen immer stärker. Dieses Engagement wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, der die Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg in Vergessenheit geraten ließ. Diese Ergebnisse der Forschungen in Litauen stellten ungewollt die Frage, warum die Merkmale der Überbewertung des Ersten Weltkrieges bis jetzt nicht bemerkt wurden und ob „Erinnerung“ und „Vergessen“ überhaupt geeignete Kategorien sind, um die vielseitigen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Gesellschaften Europas zu verstehen. In der Konferenz will man diese Fragen behandeln und dabei die Bedeutung des Ersten Weltkrieges für die Gesellschaften Europas in der Zwischenkriegszeit neu überdenken, definieren und konzeptualisieren. Die Veranstalter haben verstanden, dass dies besonders für postimperiale Staaten wie Litauen aktuell ist, und bei der Auswahl der Anträge der Teilnehmer vor allem der mittel- und osteuropäischen Region den Vorrang gegeben. Projektleiterin (Kontaktperson): Dr. Lina Motuzienė
Veranstalter: Institut für Geschichte und Archäologie der Baltischen Region der Universität Klaipėda, Museen von Neringa, Thomas-Mann-Kulturzentrum, Goethe-Institut in Litauen und Deutsches Historisches Institut Warschau.
Das Programm der Konferenz können sie hier herunterladen.
Wissenschaftliche Konferenz „Litauer im Ersten Weltkrieg und der Erste Weltkrieg in Litauen“
Datum der Veranstaltung: 19.-20. Januar 2017
Beschreibung: Im mehrbändigen dem Ersten Weltkrieg gewidmeten Buch „The World Crisis“ 1923–1931 von Winston Churchill wurde nur der letzte, fünfte, Band der Ostfront Europas gewidmet. Der Autor bezeichnet diesen Krieg als „unbekannten Krieg“, als ob er wegen der für die Westeuropäer typischen Überbewertung gerade der Ereignisse des Ersten Weltkrieges, an welchen sie selbst teilgenommen haben, bedauern würde. Die damalige Situation in Litauen war jedoch in dieser Hinsicht kaum anders. Einige Jahren nach dem Friedensschluss erinnerten sich die Menschen an den Ersten Weltkrieg auch nicht mehr als an ein globales Ereignis, das weltweit auf mehreren Bühnen stattgefunden hatte, sondern als Ereignis, das sie mehr oder weniger selbst betroffen hatte. Diese Kriegserlebnisse der Litauer wurden in der Zwischenkriegszeit in zahlreichen Erinnerungen und in der schöngeistigen Literatur wiedergegeben. Einige Denkmäler und Kunstwerke wurden diesen Erlebnissen gewidmet. Wie auch überall, kämpften in Litauen die Veteranen und Invaliden des Ersten Weltkrieges für ihre Sozialversorgung. Der Gedanke, alle Informationen über den Beitrag der Litauer im Ersten Weltkrieg zu sammeln und diesen Beitrag nicht nur schriftlich, sondern auch mit einem nationalen Denkmal darzustellen, wurde in Litauen immer stärker. Dieses Engagement wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, der die Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg in Vergessenheit geraten ließ. Die Konferenz „Litauer im Ersten Weltkrieg und der Erste Weltkrieg in Litauen“ dient zur Bewertung des zurückgelegten Weges in der Zwischenkriegszeit und zur symbolischen Fortsetzung dieses Weges. Die Vorträge behandeln in der Veranstaltung die folgenden zwei Fragen: 1) Die Erfahrungen der Einwohner Litauens durch die Beteiligung am Ersten Weltkrieg und 2) Welche Spuren hat der Krieg hinterlassen und wie haben sich diese in der Zwischenkriegszeit in den sozialen Verhältnissen, in der Kultur und in der Kunst in Litauen offenbart. Vasilijus Safronovas
Veranstalter: Institut für Geschichte und Archäologie der Baltischen Region der Universität Klaipėda, Thomas-Mann-Kulturzentrum, Museen von Neringa.
Das Programm der Konferenz können sie hier herunterladen.
2016
Wissenschaftliches Seminar „Das Recht zum Aufstand“
Datum der Veranstaltung: 16.-17. September 2016
Beschreibung: Die Idee für das Seminar „Das Recht zum Aufstand“, entstand aus drei Gründen. Erstens, die Tatsache, dass auch auf der Tagesordnung des 21. Jahrhunderts immer noch Putsch und ein bewaffneter Aufstand stehen. Nur einige Beispiele dazu: Putsch in Ägypten 2013, misslungener Putsch 2016 in der Türkei, einem NATO-Staat, Aufstände und Unruhen in arabischen Ländern, die zu einem globalen Problem, besonders in Deutschland geworden sind. 2011 sind Zivilproteste in Syrien in einen andauernden bewaffneten Konflikt übergangen, der die Situation nicht nur im Nahen Osten destabilisiert.
Zweitens, das Bedürfnis im Kontext des Jahrhunderts der Wiederherstellung der Staatshoheit Litauens die Erfahrungen des bewaffneten Kampfes für die Unabhängigkeit neu zu überdenken, um die Ursachen der Niederlagen und der Siege zu identifizieren, die Grenze zwischen dem rechtmäßigen und rechtswidrigen Einsatz des Militärs zu verstehen, und um zu begreifen, wie eine solche Praxis zur Destabilisierung von Staaten oder zur Verteidigung der nationalen Interessen verwendet werden kann.
Drittens, das Bedürfnis über die Fragen der Kriegsgeschichte zu diskutieren und in diese Diskussion einen möglichst weiten Kreis von Wissenschaftlern und anderen interessierten Personen einzubeziehen. Diese Diskussion wird besonders in den letzten Jahren aktuell, weil an der Universität Klaipėda, an der Vytautas-Magnus-Universität und der Universität Vilnius die Anzahl der Doktoranden stark gestiegen ist, die Dissertationen zu verschiedenen Themen der Kriegsgeschichte (Kriegswesen) schreiben.
Die Vortragenden (Historiker und Philosophen) aus Litauen und Polen werden am wissenschaftlichen Seminar „Das Recht zum Aufstand“ die historischen Erfahrungen, Gründe, Folgen und die Rechtmäßigkeit der bewaffneten Aufstände und Putsche analysieren. Vytautas Jokubauskas
Veranstalter: Thomas-Mann-Kulturzentrum, Institut für Geschichte und Archäologie der Baltischen Region der Universität Klaipėda.
Partner: Litauischer Schützenverein, Gemeinde Neringa, Museen von Neringa, Freiwillige Landesverteidigungskräfte
Das Programm des Seminars können sie hier herunterladen.