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Thomas-Mann-Museum

Thomas-Mann-Museum ist eines der meistbesuchten Museen in Westlitauen.

Im Sommer 1929 kamen Thomas Mann und seine Ehefrau Katia zum ersten Mal nach Nida und wie der Schriftsteller sagte, haben sie sich „im Rausch der unbeschreiblichen Eigenart und Schönheit der Natur hier und der phantastischen Welt der wandernden Dünen“ schnell entschieden, hier „eine ständige Wohnstätte zu erwerben“. 1930 wurde auf dem Schwiegermutterberg in Nida nach dem Entwurf des Architekten Herbert Reissmann aus Klaipėda ein Sommerhaus gebaut, wo der Schriftsteller Thomas Mann mit seiner Familie drei Sommer (1930-1932) verbracht hat. 1939 ging das Sommerhaus von Thomas Mann in den Staatsbesitz über und wurde in ein Jagdhaus mit dem Namen „Hain der Elche“ umgestaltet. In der Nachkriegszeit wurde das Gebäude stark beschädigt.

Auf die Initiative von Antanas Venclova, dem Vorsitzenden des Schriftstellerverbands der Litauischen SSR, wurde das Haus im 6. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts renoviert und dort wurden nach Neringa delegierte Fachleute untergebracht. 1965 ging das Haus an die Bibliothek der Stadt Klaipėda über.

1995-1996 wurde das Haus nach den erhalten gebliebenen Plänen des Architekten H. Reissmann und den Erinnerungen von Elisabeth Mann, der Tochter von Thomas Mann, noch einmal restauriert, um das authentische Ambiente wiederherzustellen.

2014 wurde die Ausstellung im Museum erneuert. Moderne Technologien helfen dabei, die Besucher mit der Realität des Lebens und Schaffens des Nobelpreisträgers bekanntzumachen und auch in poetischer Weise das Ambiente seiner Zeit im Sommerhaus wiederherzustellen.

Im Thomas-Mann-Haus arbeiten heute zwei Einrichtungen:

  • die „Neriga Museen“ und
  • die öffentliche Einrichtung „Thomas-Mann-Kulturzentrum“.

Im Gasthaus des Museums finden Kammermusik-Konzerte, Literaturabende, vom Thomas- Mann-Kulturzentrum veranstaltete internationale Treffen und Veranstaltungen des Thomas- Mann-Festivals statt.

 

Historisches Museum Kurische Nehrung

Historisches Museum Kurische Nehrung befindet sich im nördlichen Teil von Nida nicht weit vom Thomas-Mann-Museum.

Am 16. September 1969 hat das Museum seine Türen im Gebäude der damals stillstehenden lutherischen Kirche in Nida geöffnet. Das Museum wurde von den damaligen ideologischen Bestimmungen beeinflusst und konnte wichtige Aspekte der Geschichte der Kurischen Nehrung kaum wiederspiegeln. Mit Hilfe der Ausstellungsstücke im Raum der Kirche wurden nur das Entstehen der Kurischen Nehrung und des Kurischen Haffs, die hiesige Bevölkerung, die Natur und die Handwerke vorgestellt.

Das Schicksal des Museums nahm viele Wendungen: 1989 wurde die Kirche an die Gläubigen zurückgegeben und die Ausstellung wurde entfernt. Der nächste Abschnitt der Geschichte des Museums war zeitlich begrenzt: 1995 – 2002 wurde eine Ausstellung über die Werke der Bewohner der Kurischen Nehrung in gemieteten Räumen untergebracht. 2002 hat sich das Museum in einem neuen Gebäude in der Pamario-Straße in Nida eingerichtet. Die neue Ausstellung stellt die Werke der Bewohner der Kurischen Nehrung (Krähenfang zum Essen, Fischereigeräte, Modelle von Kähnen) und die Traditionen vor. Eine Statue, die eine besondere Art der Fischerei, „bumbinimas“ (dabei wird auf ein Brett unterm Wasser geklopft), demonstriert, genießt die besondere Aufmerksamkeit der Besucher. Einen wertvollen Teil der Ausstellung bilden einmalige archäologische Funde aus der Steinzeit – ein Teil eines Einbaums, Tontöpfe, Steinäxte usw., die während der archäologischen Ausgrabungen 1974-1978 gefunden wurden.

Zu den wertvollsten Akzenten der Ausstellung gehören die Geschichte der Posthalterei in Nida und die Lizenz, ausgestellt im Jahr 1785 an den Inhaber Friedrich Casimir Kuwert zum Bierbrauen in der Taverne & Posthalterei, die von einer erfolgreichen Periode bis 1833 zeugt, in der Nida von zahlreichen Vertretern der europäischen Kultureliten besucht wurde: dem König von Frankreich Friedrich Wilhelm III und der Königin Luise, dem französischen Philosoph Denis Diderot u. a. Ausgestellte Urkunden, Fotos und Landkarten machen die Besucher des Museums mit der Geschichte einer für Europa wichtigen Poststraße bekannt, die von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Jahr 1933 auch durch die Kurische Nehrung führte.

 

Fischers Freilichtmuseum Nidden

Der ethnographische Fischerhof, typisch für Fischer von Nida, befindet sich am Ufer des Kurischen Haffs im südlichen Teil von Nida, dem ehemaligen Dorf Haken (Teil des Dorfs Nida am Kap des Haffs).

Das Gehöft wurde 1927 von örtlichen Handwerkern gebaut. Wie üblich bestand es aus zwei miteinander verbundenen Häusern, weil nach der Heirat des Kindes ein Anbau gebaut wurde, wo sich die junge Familie einrichtete. Im 20. Jahrhundert wurde der Teil des Hauses, wo jetzt das ethnographische Fischermuseum ist, vom Fischer Martynas Purvinas (1857-1943), seiner Ehefrau und ihren drei Kindern bewohnt. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1907 heiratete er Ana Peleikis (1875-1951) aus Preila, die ihren Sohn Johanas Peleikis (1905-1994) in die Ehe mitbrachte. Ihnen wurden noch zwei Kinder geboren. Später übernahm Johanas das Fischergewerbe vom Schwiegervater und heiratete im Jahr 1932 Henrieta Kubillus (1909-1981) aus Preila. Dem Paar wurden fünf Kinder geboren und 1944 zog die Familie wie auch die meisten Bewohner der Kurischen Nehrung nach Norddeutschland um.

Das Gehöft wurde bei einem Eisgang 1970 stark beschädigt. Der starke südöstliche Wind trieb Eisschollen gefährlich nah zum Haus und der Hausbesitzer erlebte wahrscheinlich die überraschendste „Fahrt“ seines Lebens zusammen mit dem ganzen Haus.

1973 wurden das Wohnhaus und das Wirtschaftshaus von Restauratoren aus Klaipėda wiederaufgebaut. Im Haus auf der Seite des Haffs wurde eine Ausstellung eingerichtet, die die Besucher des Museums mit der typischen Hausinneneinrichtung und dem Haushalt der Fischer der Kurischen Nehrung Ende des 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt macht. Die Räume des Gehöfts & Museums spiegeln das typische Leben der alten Fischer wider.